Unter dem
europäischen Federwild ist die Großtrappe (Otis tarda L.)
das größte Tier. Der Trapphan erreicht bei uns eine Höhe bis zu
110 cm und eine Masse von bis zu 18 kg. Die Henne ist um mehr als ein
Drittel kleiner und erreicht nur eine Masse von durchschnittlich 9
kg. Das Gefieder des Trapphahn ist braungelb mit schwarzen Streifen
und die Brust sowie der Bauch sind gelbweiß. Kopf und Hals sind
grauweiß, der Scheitel ist jedoch dunkler. Der Trapphahn hat um den
Hals einen violetten Flaum und an der Schnabelwurzel einen bis zu 14
cm langen Federbart. In der Balzzeit haben auch die Hennen einen
kleinen Federbart.
Eine Besonderheit
ist der Kehlsack des Hahns, ein vor der Speiseröhre
liegender, unter der Zunge in die Mundhöhle endender Hautsack. Der
Kehlsack wird bei geschlossenem Schnabel mit Luft gefüllt, wobei der
Hals auf die doppelte Dicke anschwillt. Der Kehlsack entsteht beim
Trapphahn erst nach Abschluss seines Wachstums im Alter von vier bis
fünf Jahren. Der Kehlsack tritt nur während der Balz in Aktion und
ist ein sekundäres Geschlechtsmerkmal.
Die Trappe liebt
weite, ebene Felder, während sie Wäldern und Wohngebieten
ausweicht. Bei Nahrungsmangel und zu Zeiten von Unwettern zieht sie
auch in andere Landschaften. Sie hat ausgezeichnete Sinnesorgane, ist
scheu, läuft sehr gut und ist ein ausgezeichneter Flieger.
Die Trappe
ernährt sich anfangs von Insekten, später von Körnern,
Samen, verschiedenen Unkräutern und Blättern. Sie isst
auch Mäuse und andere kleine Wirbeltiere sowie Schnecken.
Die Trappe lebt in
Vielehen und die Trappenbalz findet im April statt. Bei der
Balz entfaltet der Trappenhahn fächerförmig den Stoß, legt ihn auf
den Rücken, stellt die Schwingen nach unten und tritt dann die
Henne. Die Trapphenne legt dann zwei bis drei Eier, sehr selten nur
eins oder vier in ein kark ausgepolstertes Nest (kleine Grube). Sie
brütet ungefähr 28 bis 30 Tage lang.
Die Trappenkücken
sind Nestflüchter und wachsen schnell. Mit dreißig Tagen können
sie bereits fliegen.