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Wie viele Tierarten gibt es?

Leben auf der Erde Naturbilder mit Tieren

Seit es Leben auf der Erde gibt, haben sich rund 300 Millionen verschiedene Organismenarten entwickelt. Von dieser überwältigenden Artenfülle ist heute kaum mehr als ein Bruchteil vorhanden. Auf dem langen Weg der Evolution starben die alten Stammformen überall dort aus, wo neue, lebenskräftigere Tierarten entstanden, deren Konkurrenz die älteren nicht gewachsen waren. Dieser Prozess dauert an. Gegenwärtig leben nur noch rund 400.000 Pflanzen- und mindestens 1.200.000 Tierarten auf der Erde. Ihre wirkliche Zahl kennt natürlich niemand genau, da viele Arten unter anderen Namen nochmals beschrieben und eingeordnet wurden, überdies kommen vor allem bei den Insekten, aber auch bei Einzellern, Fadenwürmern und Milben, jährlich mitunter sogar Hunderte neuer Arten hinzu. Auch wird die Aufgliederung der rezenten Formen in systematische Kategorien nicht einheitlich gehandhabt. Die Formenfülle des Tierreichs ist mehr als dreimal so groß wie jene des Pflanzenreichs. Fast 97% davon zählen zu den sogenannten höherentwickelten Tierarten.
Tierarten auf der Erde - Bild mit vielen Tieren

Außer einer großen Zahl von Tierstämmen wie Einzellern (20.000 Arten), Schwämmen (5.000 Arten), Hohltieren (10.000 Arten), Plattwürmer (22.500 Arten) oder Stachelhäuter (8.000 Arten) gilt das Tierfotografische Interesse vor allem den Weichtieren, Gliedertieren und Wirbeltieren. Sie sind auch artenmäßig am stärksten vertreten. Zum Tierstamm der Weichtiere oder Molusken gehören beispielsweise die artenreichen Klassen der Schnecken (106.000 Arten) und Muscheln (20.000 Arten). Die Gliedertiere oder Articulaten, die in noch größerer Formvielfalt in nahezu allen Lebensräumen vorkommen, umfassen sogar mehr als zwei Drittel aller heute lebenden Tierarten. Zu ihnen gehören die Ringel- oder Gliederwürmer (9.000 Arten), Stummelfüßer (70 Arten), Bärtierchen (180 Arten), Zungenwürmer (60 Arten) sowie die Gliederfüßer: darunter Spinnentiere (35.000 Arten), Krebstiere (36.000 Arten), Tausenfüßler (10.000 Arten) und, als artenreichste Klasse, die Insekten (mit über 1 Million Arten).
Schnecken Bilder Beispiel Weichtiere

Während ihren flügellosen Vertretern, wie Gletscherfloh oder Silberfischchen, tierfotografisch meist weniger Beachtung gilt, richtet sich das Interesse vor allem auf das riesige Heer der geflügelten Insekten, das in zahlreiche Gruppen untergliedert wird. Sie reichen von den Eintagsfliegen über Steinfliegen, Libellen, Schrecken, Grillen, Schaben, Termiten, Fersenspringer, Läuse, Blasenfüßer, Wanzen, Käfer, (allein 300.000 Arten), Schmetterlingen, Zweiflügler (Fliegen, Mücken), Netzflügler (Florfliegen) bis zu den Hautflüglern (Bienen, Ameisen).
geflügeltes Insekt - schöner bunter Falter

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Wirbeltiere, deren 50.000 rezente Arten in sieben Tierklassen als Rundmäuler (30 Arten), Knorpelfischen (600 Arten), Knochenfische (25.000 Arten), Lurche (3000 Arten), Kriechtiere (6000 Arten), die Vögel (8.600 Arten) und Säugetieren (4.500 Arten) unterteilt werden. Davon gliedert man die Lurche in gliedmaßenlose Blindwühlen, Schwanzlurche (Molche und Salamander) und Froschlurche (Frösche, Kröten und Unken). Sie alle besitzen eine drüsenreiche Haut und ihre Larven atmen noch über Kiemen, das heißt, sie sind in ihrer Fortpflanzungsbiologie an das Wasserbiotop gebunden. Die Kriechtiere dagegen haben eine drüsenarme, beschuppte oder beschildete Haut. Schildkröten, Brückenechsen, Panzerechsen (Krokodile) und Schuppenechsen bilden jeweils eigene Untergruppen, von denen sich letztere weiter in Echsen (Warane, Geckos, Chamäleons, Leguan, Eidechsen, Schleiche) und in Schlangen (Ottern, Nattern, Kobras, Vipern) untergliedert.
Kriechtiere Beispiel - grüne Schlange

Von den rund 8.600 heute bekannten Vogelarten der Erde gehören 5.100 zur Ordnung der Sperlings- oder Singvögel. Der Rest verteilt sich auf etwa 27 andere Ordnungen. Zu ihnen gehören Pinguinvögel, Straußenvögel, Nanduvögel, Kasuarvögel, Kiwis, Steißhunartige, Seeraucherartig, Steißfüße, Röhrennasen, Ruderfüßer, Schreitvögel, Flamingovögel usw. usf. Insgesamt leben über 500 Arten als Brutvögel in Europa. Sie sind überwiegend tagaktiv und fallen durch ihren Gesang, ihre Flugspiele oder ihr farbenprächtiges Federkleid auf, zudem wiederholen sich ihre Verhaltensweise in jahreszeitlichem Rhythmus ständig.
Brutvögel - Storchen Paar in Nest mit Jungvogel

Die Säugetiere sind heute auf der Erde mit rund 4.500 Arten vertreten, die in die beiden Unterklassen Ursäuger (Ordnung Kloakentiere) und Eigentliche Säuger, letztere mit den Teilklassen Beutelsäuger und höhere Säuger, eingeteilt werden. Außer einer Reihe von Säugern, deren Verwandtschaftsbeziehungen noch nicht eindeutig geklärt werden konnten, wie jende des Flughörnchens, gehören folgende Ordnungen zu den höheren Säugetieren: Insektenfresser (Igel, Spitzrüßler, Maulwürfe), Großgleitflieger (Pelzflatterer), Flattertiere, Primaten (Affen), Zahnarme, Schuppentiere, Hasentiere, Nagetiere, Waltiere, Raubtiere, Röhrenzahntiere (Erdferkel), Schlieftiere und rüsseltiere (Elefanten), Sirenentiere (Seekühe), Unpaarhufer (Pferde, Nashörner) und Paarhufer (Schweine, Wiederkäuer). In Europa leben noch rund 175 verschiedene Säugetierearten, davon aber fast neunzig Prozent Kleinsäuger. Die Großsäuger dagegen sind entweder äußerst selten, vorzugsweise in der Dämmerung oder nur nachts aktiv, oder sie leben abgeschieden in schwer erreichbaren Gebieten.
Wunderbare Natur - Igel neben Fliegenpilz