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Das Reh – kleiner Vertreter der Hirsche

Je nach Geschlecht und Alter wird beim Rehwild unterscheidet man zwischen Rehbock, Ricke und Kitz, Im ersten Lebensjahr heißt das männliche Rehwild Kitzbock, später dann Rehbock. Das weibliche Reh heißt dagegen im ersten Lebensjahr Rickenkitz, und später Schmalreh und danach Ricke. Nach dem Geweih wird in Spießer, Gabler und Sechser unterschieden. In selten Fällen gibt es auch Reh mit Achter oder sogar Zehner Geweihen.
Rehwild Kitzbock wunderbare junge Rehbilder

Das Reh isst gern auf Schneisen im Wald und damit ein Wildtier das am liebsten auf der Grenze zwischen Wald und Feldern ruht. Im Sommer zieht es sie gern in die großen abgeernteten Getreidefelder (in den sogenannten Getreideschlag). Das Rehwild ist in der Nahrungsaufnahme gerne experimentel, d.h. sie naschen gerne an allen möglichen Pflanzen herum.
Reh isst gern auf Wald Schneisen

Im Sommer leben die Rehe einzeln doch im Winter schließen sie sich zu kleinen Gruppen von Rehen, genannt Sprüngen, zusammen. Alte oder kranke Rehe sind sehr vorsichtig und heimlich unterwegs. Sodass man diese sehr Beobachten kann. Das Rehwild hat im Sommer eine rotbraune bis rostrote Färbung des Fells. Die neugeborenen Reh-Kitze haben zudem noch weiße Flecken auf dem Rücken. Im Herbst verfärbt sich Reh-Wild dann und bekommt ein längeres und dichteres Winterfell, dass grau bis dunkelgrau gefärbt ist. Die einzeln lebenden Rehe kennzeichnet ihr Revier durch „Plätzen“ und „Fegen“. Wobei die Reh-Böcke in der Regel ein größeres Gebiet beanspruchen, als die Ricken.
Rehwild im Sommer läuft durch Fluss - Wundervolle Natur

Die Paarungszeit des Rehwilds beginnt Mitte Juli und dauert bis Mitte August an. An warmen und schwülen Tagen, seltener jedoch bei kühlem oder regnerischem Wetter, treibt der Reh-Bock die Ricke an. Bei diesem Liebesspiel treibt das Männchen das Weibchen im Kreise, die dann durch Fiepen auf sich aufmerksam macht und Paarungsbereitschaft signalisiert. Dadurch wird das sogenannte „Hexenringen“ ausgetragen. Beim Zusammentreffen von Rivalen kommt es manchmal zu einem leidenschaftlichen und hartnäckigen, aber weniger gefährlichen Kampf.
Paarungszeit des Rehwilds in sommerlicher Landschaft

Die Tragezeit der Rehe beträgt etwa 40 Wochen, wobei das befruchtete Ei von Juli bis zum Dezember eine Keimruhe durchmacht und sich erst dann zu entwickeln beginnt. Die Ricke setzt meistens zwei und nur in seltenen Fällen ein oder drei Reh-Kitze in die Welt.
sehr junges Reh Kitz - Tierbaby Bilder

Das Gehörn (Geweih) der Böcke wächst aus den Rosenstöcken. Bei den Kitzböcken jedoch wächst der Rosenstock ab dem vierten Lebensmonat und schiebt auch einen kleinen Knopf, der im März abgeworfen wird. Der Rosenstock nimmt daraufhin noch ungefähr zwei Jahre lang an Breite und Höhe zu. Das zweite Geweih der Rehe beginnt sich sofort nach dem Abwerfen der Knöpfe zu entwickeln. Die jungen Böcken fegen dann im Juni, aufgrund des Juckreizen welches durch das wachsen und austrocknen des Geweihs entsteht, ihre Hörner an Baumstämmen u.a. um sich Linderung zu verschaffen. Das Geweih wird dann zwischen November und Dezember wieder abgeworfen. Einjährige Böcke sind meist Spießer (Geweih mit zwei Hörnern) und zweijährige meist schon Sechser (Geweih mit sechs Hörnern). In Folge des Alterungsprozessen kommt es bei älteren Rehen vor das sich ihre Geweihe wieder zurück setzen. So kommt es vor das alte Reh mit einem Spießer-Geweih zu beobachten sind. Das stärkste Geweih trägt der Reh-Bock im vierten bis siebenten Lebensjahr.
stärkste Geweih Reh-Bock - Naturfotos

Sobald der Bock eine Gefahr vermutet, schreckt er auf. Dabei stößt er Laute aus, die dem Bellen von Hunden ähnelt. Die Ricke verhält sich ähnlich bei Gefahr, aber ihre Stimme ist etwas höher und gezogener. Das Rehwild schreckt gewöhnlich dann, wenn es nicht genau feststellen kann, um was für eine Gefahr es sich handelt. Erkennt ein Reh einen Menschen, so schreckt es meist nicht mit den typischen Lauten auf, sondern springt einfach davon.
Ricke schauen in Kamera - tolle Fotos

Rehe können in der Natur etwa 15 Jahre alt werden. Das Alter des lebenden Reh-Bockes beurteilt man nach seinem Äußeren. Der junge Bock hat einen langen, schlanken Hals, den Kopf trägt er aufrecht und sein Gang ist elastisch. Der alte Bock hat dagegen einen gedrungenen Körper, einen stärkeren Hals und trägt den Kopf geneigt, zudem wirkt sein Gang langsamer und vorsichtiger. Das Alter eines toten Bocken kann man dagegen anhand des Unterkiefers, aber auch nach der Stärke der Rosenstöcke und den Schädelnähten erkennen. Je älter der Bock ist, umso abgeschliffener sind die Backenzähne und umso kürzer, stärker und dichter aneinander stehen die Rosenstöcke.
alter Reh-Bock mit sechser Geweih

Das Rehwild hat mehrere außenliegende Drüsenorgane. Zwischen den Klauen der Hinterläufer befindet sich eine taschenartige Ausstülpung, diese nennt man „Klauendrüse“. Die Drüse ist auch bei den Reh-Kitzen gut entwickelt und dient sowohl zum Erzeugen einer Duftspur in der Fährt als auch dem Fetten der Schaleninnenseiten. An den Vorderläufern fehlt diese Drüse. Außer dem Rehwild haben auch das Damwild, der Elch und die Rentiere derartige Drüsen, beim Rotwild fehlen sie dagegen.
Rehwild trinkt - schöne Bilder aus dem heimischen Wald

Das zweite Drüsenorgan befindet sich an den Hinterläufern und zwar an der Außenseite knapp unter dem Gelenk. Diese Drüse ist von feinen Häarchen bedeckt, die im übrigen Haarkleid einen erhöhten, dunklen Fleck im Fell bilden. Unter den Haaren liegt warzenartige Duft- und Fettdrüsen. Beim umherziehen hinterlässt das Reh damit an den Pflanzen ein Exkrement und ergänzt somit die Geruchsfährte der Klauendrüsen. Diese Drüse besitzen alle Geweih tragenden Wildtierarten in mehr oder weniger abgewandelter Form.
Haarkleid dunkle Flecken im Fell - Rehe im Winter

Das dritte Drüsenorgan besitzt nur der Rehbock, und zwar zwischen den Rosenstöcken des Reh Kopfes. Es besteht aus Duft- und Fettdrüsen, deren Ausscheidungen der Bock beim Fegen oder Schlagen mit seinem Geweih hinterlässt. Der Zweck dieser „Markierungen“ ist die Abgrenzung des Territoriums, denn das Fegen des Hörns dauert zur kurze Zeit, während die Gebietsmarkierungen besonders in der Zeit von Ende April bis in den September hinein erfolgt. Die Ausscheidungen dieser Drüsen sind in der Paarungszeit am stärksten und im Winter dann kaum noch in einer wahrnehmbaren Größe zu erkennen.
Reh Kopf mit Geweih schöne Rehbilder

Die häufigsten natürlichen Feindes der Rehe sind Raubtiere wie der Wolf und der Luchs. Aber auch der Fuchs und verwilderte Hunde können an der Reh-Population großen Schaden anrichten. Das Rehwild leidet stark unter Parasitosen. Während parasitäre Protozoen Rehwild seltener befallen, treten parasitäre Würmer und verschiedene Insekten, vor allem die Dasselfliege und die Rachenbremse, häufiger auf. 
Wolf kämpft mit Rehwild - beeindruckende Bilder aus der Natur

illigale Wilderrei - Reh-Ricke verletzt
 illigale Wilderrei